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Das Luftbild zeigt das BMW-Flugmotorenwerk in Allach am 9. März 1943, die BMW-Wohnlager sowie das sich im Bau befindliche KZ-Außenlager Dachau-Allach (oben rechts grün umrandet). Innerhalb des „BMW-Wohnlagers Karlsfeld“ (türkis, Fassungsvermögen ca. 3.500 Bewohner) lag das „Straflager der SS und Polizei Dachau Außenstelle Allach“ (rot, Fassungsvermögen ca. 1.000 Häftlinge). Deutlich zu sehen: Das „Würmlager“ (blau, ca. 150 Bewohner), das „BMW-Wohnlager Ludwigsfeld“ (blau, ca. 1.500 Bewohner) und das KZ (grün, bis zu 6.500 Häftlinge). Das russische Kriegsgefangenenlager - „Russenlager“ (gelb) - an der Dachauer Straße war bis Mitte 1942 „einsatzfertig“ und im September 1944 mit 608 sowjetischen Kriegsgefangenen belegt. Das Großserienwerk (schwarz) mit drei Montagehallen (Halle 1, 2, 20) und 92 Motorprüfständen war betriebsfähig, die Produktion des 801-Motors seit Januar 1942 mit steigenden Stückzahlen angelaufen. Im Süden des Werksgeländes befanden sich eine kleine Gebäudezeile zur Raketenerprobung und -produktion im Bau. Für 1942 war von BMW für das Werk Allach ein Bedarf von 7.057 Facharbeitern an das Reichsluftfahrtministerium (RLM) gemeldet, jedoch nur knapp die Hälfte zugewiesen worden.
Der britische Nachtangriff am 9. März 1943 erzwang eine Verlagerung der Motorenproduktion. Der 100%-Ausfall des Münchner Werks in Milbertshofen durch diese Bombardierung konnte nur durch die sofortige Produktionsverlagerung nach Allach aufgefangen werden. So wurde zunächst die gesamte Montage der 801-Motoren sowie der Kommandogeräte von München-Milbertshofen nach Allach verlegt. Trotz Auslagerung der Produktion und zunehmender Fliegerschäden bei den Zulieferern und konnten im Jahr 1943 erstmals 8.758 Motoren ausgeliefert werden. Die Belegschaft wurde von 39.400 auf 50.300 Gefolgschaftsmitglieder aufgestockt. Der Ausländeranteil im Werk Allach stieg bis zum Jahresende 1943 auf 56%. Mit der Zunahme der alliierten Luftangriffe auf München war BMW gezwungen, zum Schutz der Produktion vor den zunehmenden Luftangriffen durch „Verbunkerung“ und „Untertageverlegung“ Teile der Motorenproduktion zu schützen. Auf dem Allacher Werksgelände begannen dazu ab April 1943 umfangreiche Bunkerbauarbeiten, bei denen ab dem Juli 1944 vor allem jüdische KZ-Häftlinge eingesetzt wurden.